Epi-Care Epilepsie-Überwachung

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EEG bei Epilepsie

Wir bei Danish Care Technology sind keine Ärzte, daher haben wir nicht die Kompetenz, bei Epilepsie und medikamentöser Behandlung zu beraten. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Arzt oder die Deutsche Epilepsievereinigung.

Was ist EEG?

EEG steht für Elektroenzephalografie (bzw. Elektroenzephalogramm) und ist die Messung der bioelektrischen Aktivität des Gehirns. Während einer EEG-Überwachung werden Elektroden am Kopf befestigt, die die Hirnströme messen. Dies geschieht, indem mit Hilfe der Elektroden Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche aufgezeichnet und in einem Elektroenzephalogramm grafisch dargestellt werden. Ärzte verwenden diese Methode zur Diagnose und neurologischen Forschung.

Ablauf und Dauer

Dem Patienten wird eine Kappe mit Elektroden auf den Kopf gesetzt, welche die bioelektrische Aktivität des Gehirns registrieren. Diese Potenzialschwankungen werden an einen Computer weitergeleitet. Dieser zeichnet die Spannung kontinuierlich auf. Die Grafik, die dadurch entsteht, nennt man Elektroenzephalogramm. Die Routineuntersuchung, also das normale EEG dauert ca. 20-45 Minuten.

Provokationsmethoden

Die Routineuntersuchung kann durch Reize ergänzt werden, um Veränderungen der Hirnströme auszulösen oder zu verdeutlichen. Heutzutage werden dazu 3 Methoden angewandt:

  • Hyperventilation: auch Mehratmung genannt; der Kohlensäuredruck im Blut und damit im Gehirn wird gesenkt

  • Fotostimulation: Stimulation mit Lichtreizen, beispielsweise kurze Lichtblitze auf geschlossene Augen, um Lichtreizempfindlichkeit zu untersuchen

  • Schlaf: am besten nach vorangegangenem Schlafentzug

Weitere Arten des EEGs

Beim Langzeit-EEG können mit Hilfe eines mobilen Computers Signale über einen längeren Zeitraum aufgezeichnet werden. Dieser beträgt meist 24 Stunden. Dadurch kann das EEG einen normalen Tagesablauf dokumentieren.

Beim Video-EEG werden gleichzeitig Videoaufnahmen vom Patienten gemacht, um EEG-Veränderungen mit Videoaufzeichnungen vergleichen zu können und somit unklare Anfallsereignisse zu überprüfen. Diese Methode kann von mehreren Stunden bis einige Tagen dauern und wird insbesondere in Epilepsiezentren angewandt.

Des Weiteren gibt es Schlaflabore, in denen ein EEG im Schlaf durchgeführt wird, um beispielsweise Schlafstörungen und schlafassoziierte Atmungsstörungen zu messen.

Ist EEG gefährlich?

Die EEG-Untersuchung ist schmerzfrei und unschädlich. Das Verfahren ist nicht-invasiv, was bedeutet, dass keine Geräte in den Körper eindringen. Es gibt keine Nebenwirkungen, da zwar elektrische Spannung von den Elektroden weitergeleitet wird, diese jedoch natürlich im Körper vorkommt und nicht von den Elektroden ausgeht. Da das EEG einfach und unkompliziert ist, ist es ein weit verbreitetes Diagnostikverfahren und kann beliebig oft wiederholt werden. Mit dem EEG können keine Gedanken gelesen oder beeinflusst werden.

Wie kann ich mich vorbereiten?

Es ist keine spezielle Vorbereitung nötig. Einige empfehlen, die Haare zuvor zu waschen und keine Stylingprodukte zu verwenden. Beim Schlaf-EEG könnte angefordert werden, dass in der Nacht zuvor nicht geschlafen wurde. Ansonsten ist es ratsam, ausgeruht zur Untersuchung zu kommen.

Epi-Care: klinisch getestet mit Hilfe des EEGs

Die Technology hinter den Epi-Care Alarmarmbändern wurde in einer wissenschaftlichen Studie an drei Epilpsiezentren (dem dänischen Epilepsiekrankenhaus Filadelfia, dem deutschen Epilepsiezentrum Bethel in Bielefeld und vom dänischen Rigshospital) klinisch getestet.

Mit Hilfe von EEG-Video-Monitoring und 73 Probanden und Probandinnen haben unanhängige, dänische und deutsche Ärzte das Alarmgerät systematisch untersucht. Die Forschungsmethoden und -ergebnisse wurden von medizinischen Kollegen durch sogenannte Peer-Reviews bestätigt. Die Ergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift Epilepsia veröffentlicht: „Detection of generalized tonic–clonic seizures by a wireless wrist accelerometer: A prospective, multicenter study“.

EEG-Video-Monitoring und Epi-Care free

An der Studie nahmen 73 Personen mit Epilepsie teil, die für Langzeit-EEG-Video-Monitoring eingeschrieben waren und zudem beauftragt, währenddessen einen Epi-Care free Alarm zu tragen. Während der Studie wurden die Probanden und Probandinnen durchgehend überwacht und die elektrischen Signale des Gehirns gemessen. Im Durchschnitt wurde jede/r für ca. 3 Tage überwacht.

Die Teilnehmer/innen der Studie waren nicht ans Bett gefesselt, sondern konnten sich frei bewegen, beispielsweise im Wohnzimmer oder der Gemeinschaftsküche. Sie wurden zu Bewegung und Interaktion mit anderen ermutigt und selbst Computerspiele konnten gespielt werden. Durch diese nah am echten Alltag liegende Testkonditionen konnte die Studie akkurate Messungen der Gehirnaktivität generieren.

Durch die Kombination von EEG-Video-Monitoring und Epilepsie Alarmarmband, hatten die Forscher schließlich die Möglichkeit, die Ergebnisse des Epi-Care frees mit den Ergebnissen des EEGs zu vergleichen. Somit konnte bestimmt werden, wie viele der epileptischen Anfälle das zu testende Epilepsie Alarmgerät registriert hat.

Ergebnisse der Studie

Die Epi-Care Technologie kann nur tonisch-klonische Anfälle registrieren, weshalb Personen mit anderen Arten von Epilepsie ausgeschlossen wurden.

Die Auswertung zeigt, dass während der Studie bei 20 Personen 39 generalisierte tonisch-klonische Anfälle auftraten.

  • Epi-Care free hat 35 von 39 Anfällen erkannt.

  • In zwei von den unerkannten Fällen haben Pflegekräfte die Anfälle erkannt und Personen festgehalten, um Schäden zu vermeiden. Daher konnte Epi-Care free nicht richtig funktionieren.

  • In den anderen beiden Fällen, hat die Epi-Care Technologie den Anfall nicht registriert.

Fazit: Epi-Care free registrierte 91% aller tonisch-klonischen Epilepsieanfälle, was die weltweit höchste Prozentzahl eines auf Accelerometer basierenden Epilepsiealarm war – und auch heute immernoch ist.

Quellen EEG

Beniczky, S., Polster, T., Kjaer, T. W., & Hjalgrim, H. (2013). Detection of generalized tonic–clonic seizures by a wireless wrist accelerometer: A prospective, multicenter study. Epilepsia, 54(4), e58-e61. doi:10.1111/epi.12120

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