Fehlalarme bei Epilepsie-Alarmgeräten

 
 

Wir bei Danish Care Technology sind keine Ärzte, daher haben wir nicht die Kompetenz, bei Epilepsie und medikamentöser Behandlung zu beraten. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Arzt oder die Deutsche Epilepsievereinigung.

 

Dieser Artikel umfasst die folgenden Fragen und Themen:

  • Kann ich ein Alarmgerät ohne Fehlalarm erhalten?

  • Mit wie vielen Fehlalarmen muss ich rechnen?

  • Welche Ergebnisse zu Fehlalarmen gab es in klinischen Studien?

  • Was löst Fehlalarme aus?

  • Was kann ich tun, um möglichst wenige Fehlalarme auszulösen?

 

Kann ich ein Alarmgerät ohne Fehlalarm erhalten?

Die kurze Antwort: Nein, ohne Fehlalarme können Sie kein Alarmgerät erhalten. Im Durchschnitt gibt es alle fünf Tage einen Fehlalarm bei Epi-Care. Dies ist die niedrigste Anzahl von Fehlalarmen, die in einem klinischen Test gemessen wurde.

Alle Epilepsie-Alarme haben ab und zu einen Fehlalarm. Einige dieser Fehlalarme können jedoch vermieden werden, wenn Sie die Technologie hinter den Alarmgeräten kennen und das Gerät bestmöglich nutzen.

Dieser Artikel basiert auf unseren zwei Epilepsie-Alarmen: Epi-Care mobile und Epi-Care free.

 

Fehlalarme bei Epi-Care in klinischen Studien

Dänische und deutsche Forscher untersuchten Epi-Care free und Epi-Care mobile in zwei großen klinischen Studien. Insgesamt haben 144 Menschen mit Epilepsie die Epi-Care-Alarme getestet. Somit liegen uns Daten aus unabhängigen Untersuchungen vor, aus denen hervorgeht, wie viele Fehlalarme zu erwarten sind.

Die vollständigen Studien sind hier zu finden:

Beide Studien zeigen, dass der Nutzer im Durchschnitt alle fünf Tage einen Fehlalarm auslöst:

Das Gerät hat eine Fehlalarmrate von 0,2 / Tag
— Detection of generalized tonic–clonic seizures by a wireless wrist accelerometer: A prospective, multicenter study
Die Fehlalarmrate (0,1/Tag) ist ähnlich zu dem, was in klinischen Tests gemessen wurde
— User-based evaluation of applicability and usability of a wearable accelerometer device for detecting bilateral tonic–clonic seizures: A field study

Die erste Studie aus dem Jahr 2013 verwendet Video-EEG zur Messung von Epilepsie-Anfällen und Fehlalarmen. Die Teilnahme fand unter klinischen Bedingungen und jeweils in relativ kurzer Zeit (1-5 Tage) statt.

In der zweiten Studie von 2018 verwendeten die Probanden jedoch mehrere Jahre lang die Epilepsie-Alarmgeräte. Dies ermöglicht deshalb ein genaueres Bild davon, wie viele Fehlalarme im „realen Leben“, d.h. im Alltag auftreten.

Rate der Fehlalarme

Basiert auf den Zahlen der Studie “User-based evaluation of applicability and usability of a wearable accelerometer device for detecting bilateral tonic–clonic seizures: A field study”

Die Studie zeigt, dass die meisten NutzerInnen nur sehr wenige Fehlalarme erhalten. Aber es gibt eine Gruppe von etwa 15%, bei denen viele auftraten. Die wenigen klinischen Studien mit anderen Epilepsie-Alarmgeräten zeigen ein ähnliches Muster.

 

Was löst Alarme und Fehlermeldungen aus?

Ein tonisch-klonischer Anfall hat ein charakteristisches Bewegungsmuster mit einer plötzlichen Steifheit im Körper und wiederholten Muskelkrämpfen.

Die Krämpfe werden durch abwechselnd angespannte und entspannte Muskeln erzeugt. Epi-Care free und Epi-Care mobile verwenden Beschleunigungssensoren, die die Bewegung messen, um festzustellen, ob ein epileptischer Anfall vorliegt. Epi-Care-Alarme messen nicht die Epilepsie, sondern die Bewegungen des Körpers.

Epi-Care free misst nicht die Epilepsie - es misst Körperbewegungen

Der Alarm wird durch rhythmische, schnelle Bewegungen ausgelöst. Diese Rucke sind für Alltagsbewegungen weitestgehend anders ... mit einigen Ausnahmen. Beispielsweise beim Zähneputzen entstehen ähnliche Bewegungen durch rhythmisch schnelles Hin- und Herbewegen der Zahnbürste.

Außerdem können äußere Umstände die Bewegungen des Körpers beeinflussen, zum Beispiel durch Erschütterungen beim Fahrradfahren auf einer unebenen Straße.

In der Studie “User-based evaluation of applicability and usability of a wearable accelerometer device for detecting bilateral tonic–clonic seizures: A field study” haben die Forscher gefragt, welche Bewegungen Fehlalarme auslösen.

Hier ist ein Überblick einiger genannter Aktivitäten:

  • klatschen

  • tanzen

  • würfeln

  • Computerspiele spielen

  • Zähne putzen

  • kochen

 

Tragen Sie das Epilepsie-Armband am linken Arm …

… oder umgekehrt, wenn Sie Linkshänder sind. Die klinischen Tests zeigen keinen Unterschied, ob sich der Epi-Care-Sensor rechts oder links befindet. Wie empfehlen daher, das Armband als Rechtshänder am linken und als Linkshänder am rechten Handgelenk zu tragen. Dies ist ein einfacher Weg, um Fehlalarme beispielsweise beim Zähneputzen oder Kochen zu vermeiden.

 

Welcher Alarm hat die geringsten Fehlalarme?

Niemand kann diese Frage richtig beantworten, da es sehr schwierig ist, Epilepsie-Alarmgeräte zu vergleichen. Es gibt 3 gute Gründe dafür:

1. Epilepsie-Alarme verwenden verschiedene Sensortypen. Tragbare Sensoren messen Puls, Elektromyographie oder basieren auf Beschleunigungssensoren wie Epi-Care-Alarme. Daher kann es schwierig sein, die Geräte miteinander zu vergleichen.

2. Es gibt keine standardisierte Methode, um Epilepsiealarme zu testen. Sehr wenige Studien untersuchen Fehlalarme.

3. Häufig werden Epilepsie-Alarmgeräte nicht klinisch getestet. Sie benötigen keine wissenschaftliche Studie, um Alarme zu verkaufen.

Alles in allem bedeutet dies, dass nicht genügend Daten vorhanden sind, um einen sinnvollen Vergleich zwischen den verschiedenen Alarmen unterschiedlicher Anbieter zu machen. Was wir sagen können, ist, dass Epi-Care mobile bisher der Epilepsiealarm ist, bei dem die geringsten Fehlalarme in großen klinischen Studien dokumentiert wurden.

In der Studie „Movement‐based seizure detection“ von 2018 wurden 15 verschiedene klinische Tests miteinander verglichen, von denen 11 ebenfalls auf Beschleunigungssensoren basieren wie Epi-Care. Hier wird Epi-Care free im test 2013 als der Alarm mit den geringsten Fehlalarmen hervorgehoben. Auch in “Safe and sound? A systematic literature review of seizure detection methods for personal use” von 2016 wurden 43 klinische Tests verglichen und Epi-Care ging als der Alarm mit den geringsten Fehlalarmen hervor.

 

Quellen:

Arends, Johan B. A. M. (2018). Movement‐based seizure detection. Epilepsia, 59(S1), 30-35. doi:10.1111/epi.14053

Beniczky, S., Polster, T., Kjaer, T. W., & Hjalgrim, H. (2013). Detection of generalized tonic–clonic seizures by a wireless wrist accelerometer: A prospective, multicenter study. Epilepsia, 54(4), e58-e61. doi:10.1111/epi.12120

Jory, C., Shankar, R., Coker, D., McLean, B., Hanna, J., & Newman, C. (2016). Safe and sound? A systematic literature review of seizure detection methods for personal use. Seizure: European Journal of Epilepsy, 36, 4-15. doi:10.1016/j.seizure.2016.01.013

Meritam, P., Ryvlin, P., & Beniczky, S. (2018). User‐based evaluation of applicability and usability of a wearable accelerometer device for detecting bilateral tonic–clonic seizures: A field study. Epilepsia, 59(S1), 48-52. doi:10.1111/epi.14051

 

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